Tag 15 Lijiang - Chengdu
Der Tag begann sehr früh: Bereits um 6:45 Uhr startete unser Bus in Richtung Flughafen. Die Abfertigung dort verlief erfreulich zügig, sodass wir noch Zeit hatten, unser mitgebrachtes Frühstück in Ruhe zu genießen. Unser Flug von Lijiang nach Chengdu war absolut pünktlich. Obwohl die Route über die Berge führte, blieb uns aufgrund dichter Wolken leider die Aussicht verwehrt. Nach etwa 90 Minuten landeten wir bereits – und erneut wurden wir schnell abgefertigt.
Unser Ziel: Chengdu, die Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan. Die Millionenmetropole ist berühmt für ihre entspannte Atmosphäre, ihre scharfe Küche und natürlich als Heimat der Großen Pandas. Historisch bedeutend war sie einst ein Zentrum der Shu-Kultur. Heute vereint Chengdu Tradition und Moderne auf faszinierende Weise.
Ein Bus brachte uns direkt ins Dorsett Hotel, ein komfortables Fünf-Sterne-Haus mitten in der Altstadt. Unser Zimmer befindet sich im 27. Stock – ein beeindruckender Ausblick über die Stadt ist garantiert.
Aber erst ging es mal in ein örtliches Krankenhaus, 10 Fußminuten vom Hotel entfernt: Mein Mann musste zur Wiederholungsimpfung gegen Affenkratzer. Auch unsere Reiseleiterin fühlte sich nicht wohl – bei ihr handelte es sich glücklicherweise nur um Erschöpfung. Sie wurde dennoch mit traditioneller chinesischer Medizin behandelt und sollte sich für den Abend etwas Ruhe gönnen. Die Notaufnahme überraschte: Alles war in nur einer Stunde erledigt – schnell und effizient.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus zu einem Tempel, der für seine Vielzahl an Buddha-Statuen bekannt ist. Dort herrschte eine friedliche, spirituelle Atmosphäre. Zahlreiche Gläubige zündeten Räucherstäbchen an und beteten. Kerzen für 15 Yuan (1,88€) das Stück, konnten zu symbolischen Zwecken gekauft und entzündet werden – jede Anzahl stand für eine bestimmte Bedeutung:
- 3 Kerzen: Frieden und Glück
- 7 Kerzen: Weisheit und Erleuchtung
- 12 Kerzen: Gutes Karma, Glück zu jeder Zeit
- 21 Kerzen: Katastrophenvermeidung und Lebensverlängerung
- 49 Kerzen: Sündenbeseitigung
- 108 Kerzen: Höchste Vollkommenheit
Zum Abendessen wurde wieder authentisch chinesisch aufgetischt – mit ordentlich Schärfe, die ich inzwischen gut vertrage. Und ich bin stolz: Mit Stäbchen komme ich nun bestens zurecht!
Als Dessert gab es eine besondere Überraschung: ein kleiner Pandabär – natürlich essbar und typisch für Chengdu. Die ganze Stadt scheint dem sympathischen Tier verschrieben zu sein – Pandafiguren, Panda-Souvenirs und Panda-Dekorationen begegnen einem hier auf Schritt und Tritt.
Und morgen werden wir dem Pandabär persönlich begegnen!
